Die 8 wichtigsten Chartmuster: Diese solltest du kennen

Aktualisiert: 1. Januar 2024 (Vor 3 Monaten)

Was sind Chartmuster?

Chartmuster sind nichts anderes als wiederkehrende Formen im Markt. Diese Formen (oder eben Muster) beziehen sich meistens auf geometrische Formen, die wir noch aus dem Matheunterricht kennen. Das heißt, wir suchen z. B. nach Dreiecken, Rechtecken und vielem mehr. Zum einen haben wir dadurch den Vorteil, dass sich wiederholende Muster immer einen gleichen Aufbau haben und zum anderen, dass sich der Markt innerhalb dieser Muster meistens nach denselben Regeln verhält.

Welche Chartmuster du kennen solltest

Channels

Wir beginnen mit eines der bekanntesten Chartmuster, dem Channel (deutsch: Kanal). Die Haupteigenschaft eines Channels sind zwei parallel verlaufende Diagonalen. Wichtig ist, dass der Kanal gekippt ist, also nicht horizontal verläuft. Verläuft der Channel horizontal, sprechen wir von einem Rectangle (deutsch: Rechteck). Doch dazu mehr im folgenden Abschnitt. Schauen wir uns mal folgendes Bild an:

Channel im Chart eingezeichnet

Das Chartmuster des Kanals (Channel) im Chart eingezeichnet

Hier siehst du einen klassischen Channel. Du siehst, wie sich der Preis gleichmäßig zwischen den zwei Kanten (parallelen Linien) bewegt. Wenn wir einen Channel einzeichnen können, spricht dies für einen sehr gleichmäßigen und harmonischen Trend. Wie können wir uns dies nun zur Nutze machen? Eine Trendlinie benötigt zwei Berührungen, um überhaupt eingezeichnet werden zu können, die 3. Berührung bestätigt dann deine Annahme der Trendlinie. Dieses Prinzip können wir für den Einstieg innerhalb von Channels nutzen. Haben wir also z. B. einen Aufwärtstrend, möchten wir mit der 3. (oder höheren) Berührung der unteren Trendlinie in den Trend einsteigen. Den Stop Loss wollen wir unter der Trendlinie platzieren und unsere Ziele wollen wir spätestens mit Berührung der oberen Trendlinie setzen (da wir davon ausgehen, dass der Preis wieder abprallt). Dies wäre eine sinnvolle Möglichkeit, Channels für dein Trading zu nutzen.

Rectangles

Die Rectangles (deutsch: Rechtecke) sind dem Channel sehr ähnlich. Allerdings verläuft das Rectangle nicht nach oben oder unten, sondern horizontal. Du kennst das Rechteck vielleicht auch als harmonische Seitwärtsphase. In der Abbildung erkennst du, dass wir eine obere und eine untere Kante haben, die vom Markt akzeptiert wird.

Rectangle im Chart eingezeichnet

Das Rectangle im Chart eingezeichnet

Auch hier können wir genau, wie beim Channel, mit den Kanten in Trendrichtung einsteigen. Wir nutzen hierfür dieselben Regeln. Zusätzlich können wir hier aber noch einen anderen Einstieg verfolgen: den Ausbruch. Wir warten darauf, dass der Preis aus dem Rechteck ausbricht und steigen dann ein. Damit haben wir die Bestätigung und die Wahrscheinlichkeit, dass der Trend weiter fortgesetzt wird. Wir warten als darauf, dass der Preis über der oberen oder unter der unteren Kante schließt. Dies sehen wir dann als Bestätigung des Ausbruchs und können einsteigen. Willst du ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) bekommen, wartest du am besten auf den Rücksetzer auf die Kante, welche nun als Support fungiert.

Head & Shoulder und Inverted Head & Shoulder

Das Head and Shoulder-Muster (deutsch: Kopf- und Schultermuster) oder eigentlich genauer Shoulder-Head-Shoulder genannt, ist ein sehr bekanntes Muster im Trading. Das Head & Shoulder-Muster ist ein Trendumkehrmuster. Finden wir also ein solches Muster, gehen wir davon aus, dass der Trend wechselt. Die folgende Abbildung gibt dir eine Idee, woher der Name des Musters kommt:

Head Shoulder Formation im Chart

Die Head-Shoulder-Formation

Du erkennst die beiden „Schultern“ des Musters rechts und links. Der Peak in der Mitte ist der sogenannte „Kopf“. Dies ist ein Beispiel für ein Inverted Head & Shoulder-Muster. Drehen wir das Ganze um, sprechen wir von einem klassischen Head & Shoulder. Für dieses Chartmuster gibt es zwei Möglichkeiten des Tradings. Zum einen antizipieren wir die rechte Schulter, wenn sie noch gar nicht vorhanden ist. Bedeutet also, wir sehen die linke Schulter und den Kopf und gehen jetzt davon aus, dass die rechte Schulter gebildet wird. In den meisten Fällen ist die rechte Schulter genauso groß wie die Linke und wir können sagen, wo die rechte Schulter drehen muss. Wir können also mit der rechten Schulter in die Trendumkehr einsteigen. Die andere Möglichkeit ist der Einstieg mit dem Bruch der Nackenlinie (englisch: neck line). Was ist denn jetzt die Nackenlinie? Schau dir folgendes Bild an:

Head-Shoulder-Formation inklusive eingezeichneter Nackenlinie

Die Head-Shoulder-Formation inklusive der so genannten Nackenlinie

Double Top und Double Bottom

Die beiden absoluten Klassiker: das Double Top und Double Bottom. Super simpel, aber auch super effektiv. Dabei suchen wir zwei Peaks, also zwei Spitzen. Auch das Double Top und das Double Bottom sind Trendumkehrmuster. Wir können diese also besonders gut in Rücksetzern auf kleineren Zeitebenen nutzen oder um Trendermüdungen zu erkennen. Schauen wir uns das Double Top mal näher an:

Doubletop mit Bruch der Nackenlinie

Hier in der Abbildung sieht man beispielhaft ein Double Top inklusive ein Bruch der Nackenlinie, was als Einstiegssignal gedeutet werden kann

Du siehst hier ein ausgebildetes Double Top. Links ein Hoch und daneben erneut eins. Wir benötigen also zwei Peaks. Dazwischen benötigen wir „Platz“ genauer gesagt genug „Raum“. Ein Zeichen für genug Platz ist ein „V“ zwischen den Hochs. Nun wird es kurz etwas komplizierter. Schauen wir uns die Kerzen der zwei Hochs mal an, müssen wir folgende Regeln erfüllen: Wir dürfen nicht über dem linken Hoch schließen. Wir müssen mit dem rechten Hoch mindestens den Eröffnungskurs der linken Kerze erreichen. Erst wenn diese zwei Regeln erfüllt sind, haben wir (zunächst) ein valides Double Top. Für das Double Bottom gelten die genau umgekehrten Regeln. Zum einen können wir mit dem rechten Hoch einsteigen (sobald oben genannte Regeln erfüllt wurden). Dies könnten wir auf einer tieferen Zeitebene tun. Das Double Top bildet sich im Tages-Chart und erfüllt alle Regeln, dann können wir unser Setup im rechten Hoch im 4 Stundenchart suchen. Zum Zweiten könnten wir auch hier mit dem Bruch und Schlusskurs der Nackenlinie einsteigen. Denn eigentlich ist ein Double Top (oder Double Bottom) erst mit dem Schlusskurs unter (oder über) der Nackenlinie so richtig valide. Die Nackenlinie ist einfach der unterste Punkt des „V“ bei einem Double Top oder der oberste Punkt des umgekehrten „V“ beim Double Bottom. Schließt der Preis im Fall des Double Bottoms also darunter, könnten wir mit dem Rücksetzer einsteigen.

Triangles and Wedges

Triangles (deutsch: Dreiecke) und Wedges (deutsch: Keile) sind sehr verbreitete Chartmuster und gehören wie das Rectangle zu den Ausbruchsmustern, also wir erwarten in absehbarer Zeit einen Ausbruch. Das Triangle und Wedge sind sich sehr ähnlich, unterscheiden sich lediglich im Winkel:

Triangle Wedge Pattern

Die Chartmuster Triangle und Wedge im schematischen Vergleich

Beide Muster zeichnen zwei aufeinander zulaufende Trendlinien aus. Die Range verengt sich. Links sehen wir ein Wegde und rechts ein Triangle. Der Preis hat immer kleinere Ausschläge und genau dies führt dann letztlich zum Ausbruch aus dem Triangle oder Wedge. Auch hier gibt es wieder zwei verschiedene Möglichkeiten des Einstieges. Zu einem können wir innerhalb eines solchen Musters handeln. Dies ist dann möglich, wenn die Muster sehr groß sind oder wenn wir das Ganze auf einer kleineren Zeitebene traden. Zum anderen können wir auch den Ausbruch handeln. Wir warten auf den Ausbruch, also den Schlusskurs über oder unter einer der Trendlinien und steigen dann mit dem Rücksetzer ein.

Flag and Pennant

Prinzipiell sind Flags (deutsch: Flaggen) und Pennants (deutsch: Wimpel) zwei Sonderformen der Triangles und Wedges. Die Flagge hat dabei zwei parallel verlaufende Kanten, das Wedge zwei aufeinander zulaufende. Es gelten dieselben Regeln, allerdings haben wir vor den Flags und Wedges einen langen Impuls, den sogenannten Pole (deutsch: Stange). Der Unterschied zu den klassischen Dreiecken und Wimpeln ist, dass uns durch diese Stange eine Trendrichtung vorgegeben wird. Ein Dreieck kann in beide Richtungen ausbrechen. Ein Flagge (oder Wimpel) zwar auch, doch die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass diese den eigentlichen Trend fortsetzt. Außerdem ist ein sehr viel stärkerer Ausbruch zu erwarten, da sich Flaggen und Wimpel meistens in einer kleineren Range bewegen und daher der Ausbruch in Relation stärker ist. Die Einstiege können genauso werden wie bei den Dreiecken und Wedges.

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